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Tristan in der Terraverde-Malerei auf Schloss Runkelstein (DVD)
Schloss Runkelstein bei Bozen (Südtirol) wird auch wegen seines enormen Umfangs an gotischen Wandmalereien „die Bilderburg“ genannt. So ließen die Auftraggeber, die Kaufleute Vintler um das Jahr 1400 auf Schloss Runkelstein auch zur Artus-Epik zwei Wandmalereien an die Wände bringen.
Im Sommerhaus entstanden der Garel-Bilderzyklus und die Tristan_Malerei in Terrvaverde-Technik. Als Romanvorlage für die sogenannte "Grünmalerei" diente der „Tristan“ des Gottfried von Straßburg.
Die Bildfolge verkürzt die Handlung und setzt eigene Akzente. Sie beginnt mit dem Kampf Tristans gegen Morold, den Onkel der irischen Königstochter Isolde. Auf dem Seeweg geht es dann nach Irland, wo Tristan im Auftrag des englischen Königs Marke um die Hand Isoldes wirbt. Kaum gelandet, muss der Held mit einem Drachen kämpfen. Der verletzte Tristan wird von Isolde in der Burg ihres Vaters gepflegt. Obwohl Isolde in Tristan den Mörder ihres Onkels erkennt, folgt sie dem Brautwerber. Bei der Überfahrt trinken Tristan und Isolde irrtümlich von einem Liebestrank, der sie auf ewig miteinander verbindet. Der Ehebruch ist somit in der Malerei auf Schloss Runkelstein vorprogrammiert und wird in der Szene des „Bettsprungs“ vollzogen. Der Bilderzyklus endet mit einem Gottesurteil, bei dem Isolde durch das Anfassen eines glühenden Stabes ihre Unschuld beweisen soll.
Die Erzählung von Tristan und Isolde ist neben der vom Gral oder der von König Artus und seiner Tafelrunde einer der Stoffe, die von der erzählenden Literatur des europäischen Mittelalters häufig bearbeitet wurden. Besonders in Frankreich und Deutschland haben Dichter ihr Können an der Gestaltung dieses spannungsreichen Stoffes erprobt. Auf der Version des Thomas von England schließlich fußt der ebenfalls fragmentarische Versroman Tristan des Gottfried von Straßburg aus dem 13. Jh, der als „klassische“ Stoffrepräsentation des Mittelalters gilt. Sowohl Ulrich von Türheim als auch Heinrich von Freiberg schrieben eine Fortsetzung, um Gottfrieds Fragment abzuschließen. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art
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Ritter Garel in König Artus Tafelrunde (DVD)
Die Erzählung „Garel vom blühenden Tal“ entstand zwischen 1260 und 1280 im süddeutschen Raum und gehört zur Gruppe der nachklassischen deutschen Artus-Romane. Der Verfasser nennt sich selbst „Pleier“ und ist wahrscheinlich österreichischer Herkunft.
Der Bilderzyklus auf Schloss Runkelstein bei Bozen (Südtirol) besteht aus insgesamt 20 Darstellungen. Drei Szenen sind im 19. Jh. verloren gegangen. Geschildert werden die Abenteuer des jungen Ritters Garel auf dem Weg zum Artusritter, der an König Artus Tafelrunde Platz nehmen darf. Das Geschichte bietet aktionsreiche Handlung, aber auch märchenhafte Elemente. So verfolgt Garel die entführte Gemahlin des König Artus und ihre Kidnapper, besiegt den Ritter Gerhard im Lanzenstechen, erhält vom Zwergenkönig Albewin ein unbezwingbares Schwert und einen Ring, der Glück und zwölffache Stärke verleiht und hat mit Riesen zu tun. Schließlich besiegt Ritter Garel in einer gewaltigen Schlacht König Ekunaver, den Erzfeind von König Artus. Am Ende triumphiert der Held und die Gemahlin von König Artus, Ginover, kehrt zurück. Ritter Garel wird nach diesen Taten als Artusritter Garel in die Tafelrunde aufgenommen; ihm gebührt der Ehrenplatz neben König Artus. Zu den Eigenheiten des Romans zählt, dass Verse aus verschiedenen älteren Artus-Romanen kopiert und zu einer neuen Geschichte zusammen geschrieben wurden. Der Runkelsteiner Bilderzyklus zeigt durch seine Bildaufteilung eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber der Textvorlage. Die Höhepunkte der Literaturvorlage sind aber durchaus vertreten. Beim Bilderzyklus vom Artusritter Garel handelt es sich um die einzige bekannte Darstellung des Themenstoffes in der Freskomalerei überhaupt. Bemerken sei noch, dass König Artus und die Tafelrunde auf Schloss Runkelstein nicht in einem Raum, sondern unter einem Baum sitzt.
Die König-Artus-Tafelrunde
Die Idee von Runden Tisch (frz. table ronde, engl. round table) wurde erstmals vom anglonormannischen Dichter Robert Wace (um 1150) in die Geschichte von König Artus eingeführt. König Artus habe den runden Tisch erfunden, damit es nicht zu Streitigkeiten um die besten Plätze kam.
Die Teilnehmer an König Artus Tafelrunde
Es entwickelte sich in der Artusepik in den verschiedenen westeuropäischen Literaturen (altfranzösisch, mittelhochdeutsch, mittelenglisch) die Vorstellung von König Artus Tafelrunde zu einem festen Element der Artussage. Die Zahl ihrer Mitglieder war nicht limitiert (französische Texte des 13. Jh sprechen von 150 bis 366, im mittelenglischen „Brut“ ist von 1600 Rittern die Rede). In der Neuzeit setzte sich eine selektivere Vorstellung durch: John Dryden zufolge zählte die Tafelrunde des König Artus zwölf, nach Sir Walter Scott hingegen sechzehn Ritter. Sie verkörpern vollendet die Ethik der Ritterlichkeit. Die mittelalterliche Literatur kennt folglich keine feste Riege an Mitgliedern der König Artus Tafelrunde. Vielmehr galten immer die „wichtigsten“ und „besten“ Ritter als Mitglieder der König Artus Tafelrunde.
Dazu gehörten in allen Geschichten: Gawain, Lancelot, Parzival, Tristan, Galahad, Keie, Iwein (Yvain), Mordred und Bors. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art
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Die Parzivalfresken in Konstanz zeigen den Weg zum Artusritter (DVD)
Die Parzivalfresken in Konstanz am Bodensee zeigen Episoden aus den ersten 6 Büchern. Es wurden Szenen ausgewählt die Parzivals Weg vom unerfahrenen Naturkind über diverse Stationen zum vorbildlichen Artusritter bis hin zum Gralskönigstum zeigen.
⇒ Obere Reihe: (von links) spannt einen Bogen von der Geburt Parzivals, die Begegnung mit fremden Rittern, die seinen Abschied von Mutter Herzeloyde einleiten bis hin Tötung des Roten Ritters Ither (der einen Becher von der Tafel König Artus gestohlen hatte).
⇒ Mittlere Reihe: (von links): Parzival, mit Pferd und in der Roten Rüstung des toten Ither vor König Artus Tafelrunde (die hier interessanterweise aus dem Königspaar und zwei Damen besteht). In der nächsten Szene befindet sich Parzival (in Begleitung) auf dem Weg zum Hofe von Gurnemanz – wo Parzival seine höfische Erziehung als vorbildlicher Ritter erhält. Fortfolgend wird Parzival nicht nur die Königin Condwiramurs befreien - er wird auch ihr Herz und ihr Land gewinnen.
⇒ Untere Reihe: (von links): Die stark beschädigten Bilder zeigen u.a. diverse Kämpfe und Reisen Parzivals, Parzival auf dem Weg zur Gralsburg. Der Bilderzyklus könnte mit der Aufnahme Parzivals in die Tafelrunde enden (leider gingen beim Einbau einer Tür etwa 5 ½ Szenen verloren).
Die Parzivalfresken in Konstanz am Bodensee gelten heute als die einzigen noch erhaltenen profanen Freskenmalereien zu Wolfram von Eschenbachs Roman. Eschenbachs Versroman entstand zwischen 1200 und 1210. Sein Parzival umfasst etwa 25.000 paarweise gereimte Verse und wird in den modernen Ausgaben in 16 Bücher gegliedert. Thematisch gehört der Roman zur sogenannten Artusepik, wobei die Aufnahme Parzivals in die Tafelrunde des mythischen britannischen Königs Artus nur als Durchgangsstation der Gralssuche erscheint - doch dann zur Voraussetzung seiner Bestimmung als Gralskönig wird. Die Parzivalfresken in Konstanz am Bodensee gelten heute als die einzigen noch erhaltenen profanen Freskenmalereien zu Wolfram von Eschenbachs Roman. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art.
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Die Wartburg – eine deutsche Artusburg Camelot (DVD)?
Die Wartburg bei Eisenach in Thüringen ist literaturhistorisch gesehen eine Art deutsches Gegenstück zur Artusburg Camelot. Wie einst König Artus, so soll Landgraf Hermann I. (1207) die Elite der deutschen Artusdichter zu einem Sängerstreit auf seine Wartburg eingeladen haben. Doch dieser Sängerstreit (Sängerkrieg) auf der Wartburg wurde nicht mit dem Schwert, sondern mit der Dichtkunst und Gesang ausgetragen. Bei diesem Sängerstreit auf der Wartburg ging es um den gesellschaftlichen Rang der Dichter. Hier trafen sich jene Sänger und Poeten die, in der Hoch-Zeit der europäischen König Artus-Euphorie, mit ihren Werken zur Artus-Verehrung beitrugen. Diese deutschen Artusdichter erzählten auch von Aventiuren, von Liebe und Minne und der Gralssuche. Die Wartburg, als realer Ort ritterlicher Gemeinschaft, erscheint dafür wie eine ideale Bühne - als ein Pendant der Artusburg Camelot. Mit der Wiederentdeckung der Wartburg als Symbolort deutscher Geschichte und ihrer Restaurierung im 19. Jh. entstanden mehrere Räume mit Fresken. Das Sängerstreit-Fresko ist das größte von ihnen. Es macht dem Betrachter glauben, dass er sich am historisch wahren Ort des Sängerstreits auf der Wartburg befindet. Eine Inschrift vermeldet: IN DIESEM SAALE WURDE DER SÆNGER= / STREIT GEHALTEN DEN 7ten JULI 1207 / DEM GEBURTSTAG DER HEIL. ELISABETH.
(Literaturhistorisch): Als älteste Gedichte vom Sängerkrieg oder Wartburgkrieg oder Sängerstreit auf der Wartburg gelten das „Rätselspiel“ (Rätselwettstreit zwischen Klingsor und Wolfram von Eschenbach) und „Aurons Pfennig“ (Anklagen gegen die Geistlichkeit), beide im Schwarzen Ton um 1239 entstanden. Dem „Rätselspiel“ vorangestellt wurde um 1206/1207 das „Fürstenlob“ in 24 Strophen im Thüringer Fürstenton, in dem sechs Sänger (Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, der tugendhafte Schreiber, Biterolf, Reinmar von Zweter und Heinrich von Ofterdingen) vor dem Landgrafen Hermann I. und der Landgräfin Sophie von Thüringen darum streiten, wer den besten Fürsten auf die beste Weise zu rühmen verstehe. Als fiktive Konkurrenten treten im Sängerstreit auf der Wartburg auf: Klingsor (eine Romanfigur aus Wolframs "Parzival") sowie Heinrich von Ofterdingen. Der unterlegene von Ofterdingen entgeht der sofortigen Hinrichtung nur durch das Eingreifen der Landgräfin. Er erhält schließlich die Erlaubnis, den in der Nigromantie bewanderten Klingsor aus Ungarn herbeiholen zu dürfen - was letztlich zum „Rätselspiel“ überleitet.
Den einen Sängerstreit auf der Wartburg, quasi in einer Ausgabe, gibt es nicht. Jeweils abweichende Fassungen sind in die großen Liederhandschriften des Spätmittelalters (Codex Manesse, der auch eine Miniatur mit der Darstellung des Sängerstreits enthält, Jenaer Liederhandschrift, Kolmarer Liederhandschrift) eingegangen. Thüringische Geschichtsschreiber wie Dietrich von Apolda (nach 1298) und Johannes Rothe (15. Jh.) spannen aus der Dichtung ein historisches Ereignis aus. Die literarische Wirkung war offenbar enorm. Bis ins 15. Jh. hinein wird am Sängerstreit auf der Wartburg um- und weitergedichtet. So dokumentiert er das Kunst- und Selbstverständnis des Meistersangs. Am bekanntesten dürfte jedoch die dramatische Umsetzung des Stoffes in der Oper "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg" durch Richard Wagner (1843) sein. Hier wurden zum ersten Mal der Tannhäuser-Stoff und die mittelalterliche Überlieferung vom Sängerstreit auf der Wartburg verschmolzen. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art.
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Die ältesten höfisch-profanen Freskomalereien vom Artusritter Iwein im deutschen Sprachraum (DVD)
Auch die Freskomalerei bot eine Möglichkeit, das Thema deutsche Artusliteratur zu rezipieren. Dabei spielten die Vorstellungen des Auftraggebers von der Umsetzung des Themenstoffes in die Freskomalerei eine wichtige Rolle. Bemerkenswerterweise finden sich die ältesten profanen Freskomalereien des deutschen Sprachraums zur deutschen Artusliteratur in Italien: auf Schloss Rodenegg in Südtirol. Nur wenige Jahre nach der Fertigstellung des Romans vom Artusritter Iwein des Hartmanns von Aue entstand hier eine Freskomalerei, die den ersten Abschnitt in Szene setzt. Mit diesem Helden der Artusliteratur, der Abenteuer besteht und am Ende Frau und Landesherrschaft gewinnt, dürfte sich der Dienstadel des 13. Jh. gewiss gern identifiziert haben.
Neben der Freskomalerei auf Schloss Rodenegg gibt es noch eine zweite im deutschen Sprachraum, die nur wenige Jahrzehnte später entstand - und ebenfalls die Abenteuer des Artusritters Iwein an die Wand bringt. Das Original befindet sich im Schmalkalder "Hessenhof" - dem alten Amtssitz der Thüringer Vögte. Heute ist eine 1:1 Kopie auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden zu besichtigen. Diese Iwein-Wandmalerei gilt als die älteste Artus-Illustration Deutschlands und als die älteste höfisch-profane Freskomalerei nördlich der Alpen. Die Auftraggeber, die Thüringer Landgrafen, wählten entsprechend ihren Vorlieben, einzelne Episoden aus dieser Artusliteratur und ließen die Geschichte teils neu arrangieren. Parallelen zur Erzählstruktur auf Rodenegg sind wohl erkennbar: der Artusritter Iwein reitet auf Aventiure aus. Er kämpft mit dem Ritter Askalon, der auf Rodenegg Aschelon heißt und der Ritter Iwein gibt Laudine das Eheversprechen. Anders als auf Rodenegg steht hier jedoch die Minne stärker im Zentrum. Laudine und der Artusritter Iwein umarmen sich – und legen als Geste der Zuneigung liebkosend die Wangen aneinander. Auch wenn die Vermählung aus machtpolitischen Gründen erfolgt, so beruht sie doch auf gegenseitiger Liebe und Achtung. Gemäß dem Wunsch des Auftraggebers dominiert den Raum das Hochzeitsmahl von Laudine und dem Artusritter Iwein. Im Roman ist es nur eine kurze Episode am Ende des ersten Erzählstrangs. Hier erscheint die Tafelrunde wie ein Sinnbild für die Hofhaltung des Herrscherpaares mit der Botschaft: Glück und Ansehen kann erwerben wer nach dem Guten strebt – wie es einst König Artus getan hat. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art
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Die Kirchenmalerei vom Katzen-Mäuse Krieg in der Johanneskapelle Pürgg (DVD)
Eine Katzen-Mäuse Krieg Kirchenmalerei in einem österreichischen Sakralbau? Eine Armbrust abschießende Maus gegen eine mit Schild und Schwert bewaffnete Katze in einem Gotteshaus? Ja, gibt es wirklich. Die Johanneskapelle in Stainach-Pürgg (Steiermark, Österreich) besitzt dieses Motiv vom ungleichen Krieg zwischen Katzen und Mäusen. Es gründet auf den äsopschen Tierfabeln der griechischen Antike. Der Kampf zwischen Katzen und Mäusen beschäftigte bis ins Mittelalter Dichter wie bildende Künstler und war eine beliebte Metapher für die „verkehrte Welt“. Obwohl ein Sieg der die Burg verteidigenden Mäuse gegen die angreifenden Katzen in der Johanneskapelle Pürgg nicht klar ersichtlich ist, liegt dem Bild doch die Idee von der Macht der Schwachen über die Starken zugrunde; aber auch der Gedanke von der Vergänglichkeit der Dinge. Die Katzen-Mäuse Krieg Kirchenmalerei in der Johanneskapelle Pürgg sind die bedeutendsten romanischen Kirchenmalereien in der Steiermark. Ihr Stil legt eine Entstehung um 1160/65 nahe. Die ausführenden Künstler waren der Maltradition des Salzburger Kunstkreises verpflichtet. Der Motiv- und Formschatz der Kirchenmalerei in der Johanneskapelle Pürgg ist aber wesentlich älter und größtenteils byzantinischen Ursprungs. So gehen etwa die Vorstellungen von Maria am Spinnrocken bei der Verkündigung oder des nierenförmigen Lagers in der Geburtsszene auf byzantinische Bildquellen zurück. Quelle: Wikipedia, Markgemeinde / Johanneskapelle Stainach-Pürgg, tourvisuell.art
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Die Kirchenmalerei der Georgskirche in Reichenau-Oberzell (DVD)
Die Kirchenmalerei in der Georgskirche in Reichenau-Oberzell vermitteln noch immer einen Eindruck von der Ausmalung eines Sakralraumes aus der Zeit vor der ersten Jahrtausendwende. Im Zentrum der Kirchenmalerei in der Georgskirche Reichenau-Oberzell stehen betitelte Szenen aus dem Leben Jesu, die den Evangelien entnommen sind. Jesus wird dargestellt als der heilbringende Christus, übernatürlich und doch in nächster Nähe zu den Menschen. Die Wunderszenen sind linear in einer geschlossenen Folge zu betrachten. Diese beginnt links beim Eingang, führt zum Altar, und rechts vom Altar zurück zum Eingang. Christus ist mit seinem in Erzählrichtung deutenden Segensgestus in Übergröße links im Bildfeld mit Orientierung nach rechts dargestellt (Ausnahmen sind die Bilder 3. und 7., in denen Christus doppelt dargestellt ist). Wenn man dieser Sequenz folgt, so ergibt sich eine deutliche Steigerung, die mit der Totenerweckung des Lazarus endet.
- Heilung des Besessenen von Gerasa
- Heilung des Wassersüchtigen
- Beruhigung des Sturms auf dem See Genezareth
- Heilung des Blindgeborenen
- Heilung des Aussätzigen
- Auferweckung des Jünglings von Nain
- Auferweckung von Jairi Töchterlein
- Auferweckung des Lazarus
Eng verwandt mit der Kirchenmalerei in Reichenau-Oberzell ist die etwas ältere Malerei in der Sylvesterkapelle in Goldbach, OT Überlingen (Bodensee), die allerdings schlechter erhalten ist. Quelle: Wikipedia,tourvisuell.art
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Der Heilige in der Prokuluskirche Naturns - ein "Schaukler" ?
Die älteste Kirchenmalerei in der Prokuluskirche in Naturns (Vinschgau, Südtirol) befindet sich im unteren Teil des Kircheninnern. Sie entstand gegen das Jahr 800 und ist als vorkarolingisch einzuordnen. Die Kirchenmalerei der Prokuluskirche Naturns gilt als die älteste erhaltene kirchliche Wandmalerei im deutschen Sprachraum. Dargestellt sind Engel, Heilige, eine Rinderherde und Szenen aus dem Leben von St. Prokulus. Blickfang an der Südseite in Innern der Prokuluskirche Naturns ist der in einer Schlaufe sitzende Heilige. Dass er zu schaukeln scheint ist eine Vorstellung unserer Zeit. Der Heilige sitzt und seine Augen zeigen in die Gegenrichtung des „Schaukelns“: er betont ein „Beides“. Das „Seil“ aber kann auch als Ausbuchtung der Architektur oberhalb verstanden werden, und wenn diese das himmlische Jerusalem des Offenbarungsbuches sein sollte, könnte der Mann der wiederkommende Christus sein, der im Sanctus der heiligen Messe angesprochen wird: Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Möglicherweise ist es aber auch der Apostel Paulus oder der Bischof Prokulus aus Verona? Lebte doch Christus in ihnen! So dachte man in der Mehrfachdeutung jener Zeit. Die mehrfache Deutungsart ist wichtiger Bestandteil der theologischen und philosophischen Texte jener Zeit.
Die gotischen Fresken im oberen Teil der Prokuluskirche Naturns sind hingegen jünger und stammen aus dem 14. Jh. In dieser Zeit wurde der Kirchenraum der Prokuluskirche Naturns höher gelegt. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art
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Kloster St. Johann Müstair
Das Kloster St. Johann in Val Müstair, Schweizer Kanton Graubünden, ist ein sehr gut erhaltenes Kloster aus der Zeit Karls des Großen. Die karolingische Kirchenmalerei in der Klosterkirche von St. Johann in Müstair entstanden um 800. Diese karolingischen Kirchenmalerei ist ein in Art und Ausmaß ein einzigartiges kulturgeschichtliches Denkmal frühmittelalterlicher sakraler Bilddarstellung. 135 Einzelszenen sind größtenteils gut erhalten. Eines der bekanntesten karolingischen Motive der befindet sich an der Nordwand. Es stellt die Flucht nach Ägypten dar. Ein anderes in der Mittelapsis (romanisch, um 1200) gibt das Gastmahl des Herodes wieder in der die tanzende Salome die Enthauptung des Täufers, des Schutzpatrons der Kirche und des Klosters St. Johann in Müstair, erreicht. Die karolingische Kirchenmalerei ziehen sich hin in fünf waagerechten Streifen über die Nord- und Südwand des Innenraums der Kirche. Anders als in einem Buch, wo man umblättert, kann man hier alle Bilder sozusagen gleichzeitig anschauen. In der Klosterkirche von St. Johann in Müstair befindet sich eine lebensgroße Stuckskulptur, die Karl den Großen vorstellt und zwischen 800 und 1165 geschaffen wurde. Die Einrichtung des Klosters mag vom Bischof von Chur, als Vertrautem Karls des Großen, umgesetzt worden sein. Das Kloster St. Johann in Müstair diente Karl dem Großen als Stützpunkt, dem Bischof als Verwaltungszentrum, war und ist ein Ort des Gottesdienstes. Ursprünglich war St. Johann in Müstair ein Männerkloster, ist es seit dem 12. Jh. ein Konvent der Benediktinerinnen. Die um 1200 vollständig übermalte karolingische Kirchenmalerei wurden im späten 15. Jh. abermals übertüncht. Sie wurden erst Ende des 19. Jh. wiederentdeckt. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art
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Die Elisabeth-Legende im Heilige-Geist-Hospital Lübeck (DVD)
Grundlage für den Bilderzyklus der Elisabeth-Legende im Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck ist die Lebensbeschreibung der Heiligen Elisabeth des Erfurter Dominikanermönches Dietrich von Apolda. An der Brüstung des Lettners im Heilige-Geist-Hospital Lübeck befindet sich auf 23 Tafeln eine der umfangreichsten Darstellungen der Elisabeth-Legende. Die Bilder eines unbekannten westfälischen Künstlers stammen aus der ersten Hälfte des 15.Jh. Daher fehlt im Bilderzyklus des Heilige-Geist-Hospitals Lübeck die später hinzugekommene Legende vom Rosenwunder. Die Tafeln illustrieren Ausschnitte aus der Vita Elisabethae des Dietrich von Apolda und geben damit auch den Leseunkundigen des Mittelalters Gelegenheit, die Elisabeth-Legende zu erfahren. Wie Dietrich von Apolda in seinem Vorwort zur Vita schreibt, habe er nur niedergeschrieben, was er in zuverlässigen Quellen fand und von glaubwürdigen Leuten erfuhr, die es sogar mit Eid bekräftigten. Auf den Tafelbildern sind Schlüsselszenen aus Elisabeths jungem Leben dargestellt. Tafel 1 beginnt mit der Elisabeth-Legende von der Weissagung der Geburt der heiligen Elisabeth durch den ungarischen Zauberer Klingsor. Eine andere Abbildung zeigt die Elisabeth-Legende vom Kruzifix. Demnach habe Elisabeth einen Aussätzigen in ihrem Ehebett gepflegt. Als ihr Gemahl, Landgraf Ludwig davon erfuhr und nachschaute, geschah das Wunder - und der Aussätzige ward in ein Kruzifix verwandelt. Tafel 23 stellt Christus am Bett der sterbenden Elisabeth dar. Quelle: Heilige-Geist-Hospital Lübeck, tourvisuell.art.
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Die Elisabeth-Farbglasfenster in der Elisabethkirche in Marburg (DVD)
Die Elisabeth-Farbglasfenster in der Elisabethkirche gehören zu den kostbarsten Glasmalereien jener Zeit in Deutschland. Von den heutigen zwei mal drei Elisabeth-Farbglasfenstern Marburg hinterm Hochaltar stammen die drei unteren und das mittlere der oberen Reihe aus der Bauzeit der Kirche (vor 1250) und zwei der oberen Farbglasfenster Marburg vom Anfang des 14. Jh. Die Landgräfin Elisabeth-Farbglasfenster Marburg zeigen deutlich die Stilwende von der Romanik zur Gotik. Besondere Bedeutung kommt dem Elisabeth-Farbglasfenster Marburg zu (im Bild oberhalb der rechten Kerze zu sehen). Es zeigt in der rechten Bahn (von unten nach oben) den Lebensweg der Landgräfin Elisabeth (von Ludwig IV. Aufbruch in den Kreuzzug bis zu Elisabeths Tod). In der linken Fensterbahn ist sie mit Nimbus und himmelblauem Mantel dargestellt. Sie verrichtet die Werke der Barmherzigkeit.
Nachdem die Elisabethkirche im Siebenjährigen Krieg als Heulager gedient hatte - und die meisten Farbglasfenster zerstört worden waren – setzte man die Reste Mitte des 18. Jh. zu 14 Farbfenstern zusammen. Mitte des 19. Jh. erfolgte eine neue Zusammensetzung der Elisabeth-Farbglasfenster Marburg. Anfang des 20. Jh. erfolgte nochmals eine gründliche Überarbeitung. Quelle: www.elisabethkirche.de/ kirchenfenster, tourvisuell.art
Weitere Info finden Sie unter: DVD-Edition Landgräfin Elisabeth
Die Landgräfin Elisabeth-Fresken in der Nikolaikirche in Erfurt (DVD)
Die Entstehung der Elisabeth-Fresken in der Nikolaikirche in Erfurt steht im Zusammenhang mit der bereits im Mittelalter stark ausgeprägten Verehrung der Landgräfin Elisabeth von Thüringen. In den erhaltenen Szenen der Elisabeth-Fresken in der Nikolaikirche Erfurt sind vor allem Ereignisse aus dem weltlichen Leben der Landgräfin Elisabeth zu sehen: die weltliche Vollziehung der Ehe zwischen Ludwig und Elisabeth, das Hochzeitsmahl sowie die Verabschiedung Ludwigs in den Kreuzzug.
Die Ausführung der Malerei kann vermutlich einer Thüringer Werkstatt zugeschrieben werden, deren Mitarbeit am "Kalvarienberg" der Erfurter Predigerkirche denkbar ist. Die Malerei der Elisabeth-Fresken in der Nikolaikirche Erfurt wurde auf einer dünnen Bleiweißgrundierung angelegt. Diese und die Malerei selbst weisen ein öl- und proteinhaltiges Bindemittel auf, so dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass es sich um eine mit Leinöl emulgierte Kalkkaseintempera handelt. Zur Ausführung der Malerei kamen sehr hochwertige Pigmente, wie z.B. Azurit, Malachit, Zinnober, Bleimennige, Bleiweiß sowie verschiedene Erdpigmente zum Einsatz. Dem Deutschen Orden ist die Errichtung des Nikolaiturms und die Entstehung der Elisabeth-Fresken in der Nikolaikirche Erfurt zu verdanken. Quelle: Dipl. Restauratorin Antje Döring, Detmold, tourvisuell.art
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Die Landgräfin Elisabeth-Fresken in der Liboriuskapelle Creuzburg (DVD)
Die Elisabeth-Fresken in der Liboriuskapelle in Creuzburg sind im mitteldeutschen Kunstraum einmalig Die Burg Creuzburg im gleichnamigen Städtchen Creuzburg war einer der Residenzorte der Thüringer Landgrafen und bevorzugter Aufenthaltsort der Landgräfin Elisabeth. Für die Creuzburger Geschichte besitzt die Elisabeth-Fresken in der Liboriuskapelle Creuzburg einen starken lokalen Bezug, denn auf der Burg Creuzburg verbrachte Elisabeth von Thüringen viele Monate ihres kurzen Lebens. Hier wurde ihr Sohn Hermann geboren (1222). Der in der Liboriuskapelle in Creuzburg befindliche Elisabeth-Freskenzyklus gibt Szenen aus dem Leben der Landgräfin und den ihr zugeschriebenen Wundern (Rosen-, Kruzifix-, Mantelwunder) wider. Von den 1520 von Conrad Stebel aus Rotenburg geschaffenen Landgräfin Elisabeth-Fresken in der Liboriuskapelle Creuzburg sind noch 14 Bilder erhalten. In Formensprache und Stilistik blieb der Künstler der hochmittelalterlichen Tradition der Buchmalerei verhaftet; Programmatik und Monumentalität jedoch, wie auch das Thema selbst - die Darstellung des Lebens einer karitativ tätigen Landgräfin, die aus ihrem Leben ausbricht, um sich der Pflege von Kranken und Bedürftigen der untersten sozialen Schicht zu widmen - blieb im mitteldeutschen Kunstraum einmalig. Die Verabschiedungszene Ludwigs in den Kreuzzug durch Elisabeth ist die älteste (schematisierte) Darstellung der Creuzburg. Quelle: Wikipedia, tourvisuell.art
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